Nicht nur in Isen erweist sich die „Kommunal Pass“ genannte Geldkarte als kaum alltagstauglich. Die Liste der Unzulänglichkeiten ist lang und wird im Erfahrungsaustausch mit anderen Helferkreisen des Landkreises Erding täglich länger. Das Landratsamt sprach in diesem Zusammenhang bereits von „unerwarteten Anlaufschwierigkeiten“. Doch aus der Sicht der Helferkreise, deren Mitwirkende die lokalen Gegebenheiten vor Ort sowie den Flüchtlingsalltag in ihren jeweiligen Gemeinden kennen, waren nahezu alle mit der Einführung des „Kommunal Pass“ einhergehende Probleme eindeutig vorhersehbar. Die Helferkreise wurden jedoch im Vorfeld nicht zu Rate gezogen, sie wurden auch nicht vorab informiert, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt.
Autor: peter
„Kommunal Pass“ in Isen – Kinder
17 der derzeit in Isen lebenden 60 Flüchtlinge sind Kinder. Die meisten besuchen Kindergarten oder Schule, doch auch jene Einrichtungen besitzen kein kommunalpasskompatibles Kartenlesegerät. Wie sollen jene Kinder gelegentlich anfallendes Bastel- oder Ausflugsgeld entrichten? Oder eine Pausensemmel kaufen?
„Kommunal Pass“ in Isen – Öffentlicher Nahverkehr
Mit dem „Kommunal Pass“ kann man in den Bussen des öffentlichen Nahverkehrs in Isen keinen Fahrschein erwerben, weil die Fahrzeuge nicht mit einem entsprechenden Kartenlesegerät ausgestattet sind. Wie gelangt man also zu jenen Ticket-Automaten, die den „Kommunal Pass“ angeblich akzeptieren? Beispielsweise in den S-Bahnhöfen in Erding oder Markt-Schwaben?
„Kommunal Pass“ in Isen nicht alltagstauglich – Geschäfte
Laut Landratsamt kann man mit dem „Kommunal Pass“ in all jenen Geschäften bezahlen, die über ein mit dem „Maestro“-Emblem versehenes Kartenlesegerät verfügen. All Isener Unternehmer, die nicht über ein solches Gerät verfügen, sind somit vom Handel ausgeschlossen.
Der „Kommunal Pass“ soll „Missbrauch“ verhindern
Die Einführung des Kommunal Passes begründet Landrat Martin Bayerstorfer unter anderem damit, dass die durch die Geldkarte erzwungene Bargeldlosigkeit Flüchtlinge am „Missbrauch“ der monatlichen Zuwendungen hindere. Hierzu verweisen wir auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 14. Mai 2016:
„Kommunal Pass“ in Isen
Mai 2016: Der zu Beginn des Monats eingeführte und seither kontrovers diskutierte „Kommunal Pass“ erweist sich in Isen als kaum alltagstauglich. – Hierzu demnächst mehr.
Fotoausstellung
1. Mai 2016: Max Ochsenkühns Fotoausstellung „Fremd ist nur der Fremde“, die im Februar diesen Jahres zunächst in der Raiffeisenbank Isen, dann in der Aula der Berufsschule Erding und schließlich kurzzeitig in Forstern zu sehen war, ist seit dem Kreuzmarkt als Dauerausstellung in den Räumen der Flüchtlingshilfe Isen beheimatet. Besichtigungstermine können mit der Flüchtlingshilfe Isen jederzeit vereinbart werden.