Landrat besteht weiterhin auf Barauszahlung

Nach der Insolvenz von Wirecard und in der Folge dem Einzug des Kommunalpasses müssen sich die leistungsberechtigen Geflüchteten ihr Geld jeden Monat in bar im Landratsamt abholen. Dafür gibt es zwei Auszahlungstage für ca. 1.000 Menschen. Vor dem Lamdratsamt bilden sich jedes mal lange Schlangen.

Wie im Erdinger Anzeiger zu lesen war, betont Herr Bayerstorfer in seiner Jahrespressekonferenz, dass es dabei auch bleiben wird.
In einer Zeit, in der wir alle Kontakte vermeiden sollen, ist es für unseren Landrat kaum erwähnenswert, dass sich Hunderte von Menschen jeden Monat am Landratsamt treffen und dort von den Mitarbeitenden ihr Geld ausgehändigt bekommen. Die einfachste Lösung, den Menschen ihr Geld einfach aufs Bankkonto zu überweisen, lehnt er immer noch ab.

Seine Argument: „Eine Erhebung habe ergeben, dass nur jeder zweite Leistungsberechtigte über ein Bankkonto verfügt“. Eine wenig überraschende Erkenntnis, da ich mir ein Bankkonto doch nur dann einrichte und Gebühren dafür bezahle, wenn ich einen Geldeingang zu verzeichnen habe. Herr Landrat, da vertauschen sie mal schnell Ursache und Wirkung!

Die Barauszahlung stellen die Menschen auch vor weitere Probleme:

  • Kleidung, Schuhe und viele weitere Artikel lassen sich im Lockdown nur online bestellen. Ohne Bankkonto nicht möglich…
  • Rechnungen von Ärtzen, Anwälten usw. lassen sich nur per Überweisung zahlen. Ohne Bankkonto nicht möglich…
  • Zudem lassen sich Wertsachen in den Mehrbettzimmern der vieler Unterkünfte nicht sicher verwahren.

Also springen auch hier die ehrenamtlichen Helfer ein. Jede Ratenzahlung, jede Überweisung läuft über die privaten Bankkonten ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen.

Herr Landrat Bayerstorfer, wir fordern Sie auf, diese erniedrigende Praxis der monatlichen Barauszahlungen schnellstens abzustellen!

Die Menschen werden dadurch zu unmündigen Bittstellern degradiert, einem vermeidbaren Ansteckungsrisiko ausgesetzt und vor unnötige weitere Probleme gestellt.